Mittwoch, 25. Dezember 2024

Print-on-Demand und EU-Produktsicherheitsverordnung (GPSR) - Was sich ab 2025 für Autoren und Selbstpublisher ändert!

Selbstverlag und die EU-Produktsicherheitsverordnung: Was Autoren und Selbstverleger jetzt wissen müssen  



Mit dem Inkrafttreten der EU-Produktsicherheitsverordnung (GPSR) ergeben sich neue Anforderungen für alle, die physische Produkte in der EU verkaufen – auch für Autoren, die Bücher im Selbstverlag oder über Print-on-Demand-Dienste veröffentlichen. In diesem Artikel klären wir, welche Konsequenzen die GPSR für Selbstverleger hat und wie man sich darauf vorbereitet.


#### **Was ist die GPSR und warum betrifft sie Autoren?**


Die GPSR regelt die Produktsicherheit für physische Produkte, die in der EU verkauft werden. Bücher zählen zwar nicht zu klassischen "Gefahrengütern", jedoch gelten sie als physische Produkte und unterliegen daher ebenfalls den Bestimmungen. Für Self-Publisher, die ihre Werke als Print-on-Demand oder über Plattformen wie Amazon KDP, Etsy oder Shopify verkaufen, ergeben sich konkrete Verpflichtungen.


#### **Wichtige Verpflichtungen gemäß GPSR**


1. **Angabe eines EU-Vertreters**  

   Jedes Produkt muss die Kontaktdaten eines Verantwortlichen in der EU enthalten. Dies kann der Hersteller, der Importeur oder eine autorisierte Person sein.  

   - **Plattformabhängigkeit:**  

     Bei Plattformen wie Amazon KDP, wo Amazon als Verkäufer agiert, übernimmt Amazon diese Rolle.  

     Wenn jedoch Produkte über Plattformen wie Shopify oder Etsy verkauft werden, ist der Self-Publisher in der Regel selbst verantwortlich.


2. **Risikobewertung und Sicherheitsnachweise**  

   Für Produkte müssen Risikoanalysen und Sicherheitsnachweise vorliegen. Print-on-Demand-Dienstleister wie Printify oder Printful stellen in der Regel solche Dokumente bereit. Es liegt jedoch in der Verantwortung des Self-Publishers, diese zu sammeln und zu speichern.


3. **Dokumentationspflicht**  

   Alle relevanten Nachweise müssen für mindestens 10 Jahre aufbewahrt werden. Dies gilt auch für Self-Publisher, die Print-on-Demand-Dienste nutzen.


4. **Produktkennzeichnung**  

   Die Produkte müssen eindeutige Herstellerangaben enthalten, sei es in der Produktbeschreibung oder auf der Verpackung. Bei Print-on-Demand-Anbietern müssen diese Angaben manuell in die Produktbeschreibungen eingetragen werden.


#### **Konsequenzen für Self-Publisher**


Die GPSR bringt zusätzliche administrative Arbeit mit sich, besonders für Autoren, die Print-on-Demand-Modelle nutzen.  

- **Erhöhte Haftung:** Als "Hersteller" gelten diejenigen, die ein Produkt designen oder es unter eigenem Namen vermarkten. Damit tragen Self-Publisher auch die Verantwortung für die Produktsicherheit.  

- **Zeitaufwand:** Die Anpassung von Produktseiten oder das Einholen von Dokumentationen kann je nach Anzahl der Produkte erheblichen Zeitaufwand bedeuten.  

- **Abmahnungen:** Wer die neuen Anforderungen nicht erfüllt, riskiert rechtliche Konsequenzen oder Abmahnungen.


#### **Praktische Tipps für die Umsetzung**


1. **Print-on-Demand-Dienste nutzen**  

   Plattformen wie Printful oder Printify bieten oft vorgefertigte Sicherheitsdokumente an. Prüfen Sie deren Verfügbarkeit und fügen Sie diese Informationen zu Ihren Produktbeschreibungen hinzu.


2. **Automatisierung und Vorlagen**  

   Nutzen Sie die Möglichkeiten der Plattformen, um Vorlagen für Produktbeschreibungen zentral zu hinterlegen.  

   - Bei Shopify können z. B. globale Vorlagen genutzt werden.  

   - Etsy bietet eine Sammelbearbeitungsfunktion für Produktbeschreibungen an.


3. **Dokumentation organisieren**  

   Speichern Sie alle relevanten Nachweise digital in der Cloud oder physisch in einem Ordner. Eine gute Organisation hilft, den Überblick zu behalten.


4. **Bleiben Sie informiert**  

   Verfolgen Sie Updates von Print-on-Demand-Dienstleistern oder Plattformen, um rechtzeitig auf Änderungen reagieren zu können.


#### **Fazit: Chancen und Herausforderungen**


Die GPSR stellt Self-Publisher vor neue Herausforderungen, bietet aber auch eine Chance, den eigenen Betrieb zu professionalisieren. Wer die Anforderungen erfüllt, minimiert nicht nur das Risiko von Abmahnungen, sondern signalisiert auch Professionalität gegenüber Kunden.  


Falls Sie weitere Fragen oder spezifische Anliegen haben, hinterlassen Sie einen Kommentar oder kontaktieren Sie Ihren Dienstleister. Bereiten Sie sich vor, und die GPSR wird kein Hindernis für Ihren Erfolg sein, sondern ein weiterer Schritt in Richtung eines sicheren und vertrauenswürdigen Angebots.

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